Vordermattliweid, Kehrsiten NW

Kurzbeschrieb

Die beiden Kastanienhaine Vordermattliweid und Schafrain in Kehrsiten sind in zweierlei Hinsicht überraschend. Sie liegen beide an einem Nordhang und wegen des Bürgenstockkalks vermutlich auf basischem Untergrund. Das ist eigentlich kein idealer Ort für die wärmeliebende und basische Böden meidende Edelkastanie. Doch im Kastanienhain Schafrain steht ein mächtiger, etwa 150-200-jähriger Edelkastanien-Fruchtbaum von 110 cm Brusthöhendurchmesser. Offenbar genügt der Kastanie das milde Seeklima für die Fruchtreife. Wie andere Hainrelikte am Fuss des Seelisbergs oder an der Riginordlehne vermuten lassen, könnte die Nordexposition hinsichtlich Spätfrost wegen des verzögerten Austriebs sogar einen Vorteil bieten. Bezüglich dem Boden zeigt sich beim genaueren Hinsehen, dass hier in Kehrsiten auf dem Kalk des Bürgenstocks silikatisches Moränenmaterial aus dem Gotthardmassiv aufgelagert wurde, weshalb es der kalkmeidenden Edelkastanie hier gut gefällt.

Mit Robert Zwyssig vom Biohof Hobiel bewirtschaftet ein engagierter Kastanienförderer die Kastanienhaine Vordermattliweid und Schafrain. Inspiriert vom letzten alten Zeugen der Kastanienhaine von Kehrsiten hat er schon früher 21 Kastanienbäume in diese Flächen gepflanzt. In den Jahren 2010-11 hat nun das Verbundprojekt die Kastanienhaine Vordermattliweid und Schafrain mit insgesamt 63 veredelten Edelkastanien auf 1.0 ha und 0.6 ha Fläche erweitert.

Hauptsponsoren
  • Fonds Landschaft Schweiz (FLS)
  • Sophie und Karl Binding Stiftung
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